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Pionier:innen der Laufschuhe

complete Magazin 04/23

Am 23. April sind rund 40.000 Menschen beim 40. Vienna City Marathon, dem größten Laufevent des Landes, am Start. Tipps dafür und die restliche Laufsaison gibt Elisa Kramer-Asperger von „Traildog Running“.

Ed Kramer und Elisa Kramer-Asperger haben ihr Hobby zum Beruf gemacht: Seit mehr als 20 Jahren laufen die beiden Stadtmarathons, Berg- und Trailläufe, SwimRuns und Triathlons
© Nini Tschavoll
Besonders im Trend: der Traillauf, also das Laufen im Gelände
© Ed Kramer/Traildog Running
Traildog Running bietet ein Spezialsortiment: Rund ein Drittel der im Shop vorrätigen Laufschuhe ist für die Straße, zwei Drittel sind für Traillauf und Weitwandern geeignet
© Nini Tschavoll
Lauftreffs helfen nicht nur Anfänger:innen und gegen Motivationslöcher – gemeinsam macht es auch mehr Spaß
© Ed Kramer/Traildog Running

Für die einen ist es Philosophie und Lebensinhalt. Für die anderen Ausgleich zum Alltag und ein Ventil, um Dampf abzulassen: Die Pandemie-Jahre haben einen Jogging-Boom ausgelöst. Wien liegt kurz vor dem 40. Vienna City Marathon im Lauffieber. Was gilt es zum Saisonauftakt zu beachten, was gehört zur Grundausstattung? Und wie können jene, für die Laufen nur ein guter Vorsatz ist, ihn in die Tat umsetzen?

Das verrät uns Elisa Kramer-Asperger. Mit ihrem Mann Ed betreibt sie den Laufshop „Traildog Running“ in Wien Liesing. Der Kilometerstand der beiden ist nach mehr als zwanzig Jahren Laufpraxis längst im dreistelligen Bereich: Ob Stadtmarathons, Berg- und Trailläufe, SwimRuns oder Triathlons – die Kramers sind fast überall am Start. Ihr 2016 eröffnetes Geschäft gilt in der Lauf-Community längst als Kompetenzzentrum für Straßenlauf und Trailrunning, dem Langstreckenlauf abseits asphaltierter Straßen. Kund:innen kommen sogar extra aus Polen angereist, um hier Schuhe und Zubehör zu kaufen. Die Kramers beschritten mit ihrem Sortiment neue Wege: Statt der üblichen großen Sportschuhbrands haben sie sich auf innovative Marken spezialisiert. Viele davon sind durch sie überhaupt erst auf den österreichischen Markt gekommen. Rund ein Drittel der im Shop vorrätigen Laufschuhe ist für die Straße, zwei Drittel sind für Traillauf und Weitwandern geeignet.

Den optimalen Laufschuh ermessen

Zwischen den Lockdowns brummte der Laden. Es schien, als würde halb Wien die Laufschuhe schnüren. „Inzwischen ist bedeutend weniger los“, erzählt Elisa Kramer-Asperger. Das liege zum einen daran, dass aufgrund des Ukraine-Kriegs der Lagerdruck hoch sei und die Produzent:innen ihre Arbeit zurückgefahren hätten. Zum anderen an der Konkurrenz durch Onlineshops. Dabei ist es gerade bei Laufschuhen entscheidend, dass der Schuh passt und man sich in ihm wohlfühlt.

Dazu bieten die Kramers bei Traildog Running eine individuelle Laufschuhanalyse an: Geht man über die mit rund 6.000 Sensoren ausgestattete Druckmessplatte, misst sie die statische und dynamische Druckverteilung. In Kombination mit Beinachsenanalyse und Knierotationen wird das Ergebnis nicht nur in Form von Empfehlungen für den optimalen Schuh ausgespuckt, sondern liefert auch noch passende Kraft- und Dehnungsübungen.

Füße werden mit dem Alter größer

Weil sich Füße im Laufe des Lebens verändern und größer werden, sollte man sie immer wieder überprüfen. Und Laufschuhe sind Verschleißartikel: „Wer viel läuft, sollte zwei Mal jährlich in ein neues Paar investieren“, rät die Expertin Kramer-Asperger. Die Fuß-Hardware von Einmal-pro-Woche-Läufer:innen halte ein gutes Jahr.

„Slowly, slowly“, lautet Elisa Kramer-Aspergers Mantra. Damit bezieht sie sich nicht nur auf das Lauftempo, das so sein sollte, dass man noch genug Luft hat, um sich unterhalten zu können. Langsam sollte man auch bei der Steigerung von Intensität und Dauer vorgehen. Anderenfalls kann es zu Überlastungen und Verletzungen kommen. „Das Wichtigste ist, dass das Laufen guttut und Freude bereitet. Leistungsgedanken machen nur unnötigen Stress“, sagt die 55-Jährige.

Wie bezwingt man den inneren Schweinehund?

„Da gibt es einige Methoden: etwa bereits am Vorabend alles herrichten, damit man ohne nachzudenken loslegen kann. Sich realistische Ziele setzen, damit es nicht frustrierend wird. Und den Lauf unbedingt mit einem positiven Feeling beenden.“ Hilfreich sei auch, auf den eigenen Biorhythmus zu hören und demgemäß entweder morgens oder abends zu laufen. „Man sollte auch die eigene Motivation hinterfragen. Laufe ich, weil es gerade trendy ist? Weil ich abnehmen möchte? Oder im Freundeskreis gelaufen wird? Oder doch, weil es mir Spaß macht?“ Der Fokus sollte auf dem Genuss liegen. So zählt beim Traillaufen das Naturerlebnis.

Ausrüstung und Must-haves

Hat man alle Punkte auf der inneren Checklist abgehakt, heißt es Laufschuhe schnüren und los. Oder? „Niemals ohne Ausrüstung!“, widerspricht Elisa Kramer-Asperger. Vor allem, wer im Gelände läuft, sollte Folgendes dabeihaben: Laufweste oder einen festsitzenden Laufrucksack mit Trillerpfeife und Handy, ein Erste-Hilfe-Set, eine Rettungsdecke und ein Getränk. Dazu ein T-Shirt zum Wechseln. Denn es gilt: safety first!

© Nini Tschavoll

TIPPS

Seit 2016 betreiben Ed Kramer und Elisa Kramer-Asperger das Laufsport-Kompetenzzentrum Traildog Running in Wien Liesing. Hier findet man nicht nur ausgefallene Schuhe und Equipment, die Kramers bieten in ihrem Laden auch eine individuelle Laufschuhanalyse an.

www.traildog.at

Am 23. April feiert der Vienna City Marathon 40. Jubiläum. Bei Österreichs bekanntester Laufveranstaltung gehen  rund 40.000 Menschen an den Start.

https://www.vienna-marathon.com

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