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So schmeckt der Süden

Complete Magazin 2/20

Die Südsteiermark als besonderes Weinland. Auch mit Sekt

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„Wein machen ist die eine Sache, Sekt machen ist eine andere!“ Winzer Walter Polz stapft in Gummistiefeln durch die steilen Lagen am Pößnitzberg. Untrennbar ist der Süden der Steiermark mit dem Weinanbau verbunden. Wohin man schaut, ranken Weinstöcke in Reih und Glied, hügelauf, hügelab. 2.563 Hektar Rebflächen gedeihen in der Südsteiermark, sie gilt als eine der reizvollsten Weinlandschaften Europas. Wein entwickelt sich bestens in den Böden aus Sand, Schiefer, Mergel und Kalk und liebt das mediterrane Klima mit seinen oft kühlen Nächten.

Über 250 Betriebe arbeiten in der Region im Weinbau, auch Walter ist in einer Winzerfamilie groß geworden. Mit Bruder Erich übernahm er Ende der 1980er-Jahre das Weingut seiner Eltern. Damals kurz nach dem Weinskandal war der österreichische Wein am Boden. „Mit anderen damals jungen, ehrgeizigen Winzern haben wir es geschafft, etwas Großes aus unserem Wein zu machen – sozusagen von Stunde Null an!“ Heute ist Wein aus der Südsteiermark auf der ganzen Welt anerkannt und gewinnt internationale Auszeichnungen.

Frische, duftige Weine vor allem aus der Leitsorte Sauvignon Blanc reifen an den meist steilen Hängen der charakteristischen Hügel. Weinbau ist Arbeit mit und in der Natur. Am besten lässt sich die hier zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden. Zwei Wanderrouten führen direkt am Gut Pössnitzberg vorbei: Die Glanzer Hoftour punktet auf ihren 22 Kilometern und 830 Höhenmetern mit herrlichen Aussichten und hübsch gelegenen Buschenschänken. Der Baukulturwanderweg von Leutschach nach Pößnitz führt vorbei an moderner Weinarchitektur ebenso wie an traditionellen Mühlen, Ställen und Gehöften.

Walter Polz hat seinen Ehrgeiz längst in ein neues Projekt gesteckt. Seit 2006 keltert er Sekt in traditioneller Champagnermethode. „Da sind Geduld und Weitsicht gefragt.“ Inzwischen reifen im Sektkeller am Gut Pössnitzberg 90.000 Flaschen. 30.000 Flaschen Brut Rose und Brut Blanc gehen jedes Jahr in den Verkauf. „Schmeckst du den Unterschied? Das Terroir, die Mineralik?“ Erwartungsvoll beobachtet Walter meinen ersten Schluck. Das Größte für ihn ist, wenn er Menschen den Weinbau näherbringen kann, sie für seine Arbeit und dessen Ergebnis begeistert. „Wenn jemand erkennt, dass er etwas Besonderes trinkt. Und wie viel Fleiß und Arbeit in einem Glas perlt.“

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