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Innsbruck: Sport und Kultur im Schnee

complete Magazin 2024

Carven oder Kulturgenuss? In Innsbruck sind alpiner Sport und urbanes Feeling kein Widerspruch. Hier fährt man per Designer-U-Bahn zur Panoramapiste und feilt im Snowboard-Workshop an der eigenen Spur.

Bei guter Schneelage carvt man von der Nordkette bis fast in die Innenstadt
© Nordkette Innsbruck/Andre Schönherr
Berge zum Greifen nah: Panoramablick vom Marienplatz
© Innsbruck Tourismus/Christof Lackner
Echt cooler Hangout: Am Hafelekar kommt Sundowner on the rocks
© Jürgen Hoffmann
Die Stadt immer im Blick: Innsbrucks steile City-Pisten besitzen Profi-Qualität
© TVB Innsbruck

Einstechen, durch die Pistazienbrösel hindurch, tief in die schneeweiße Creme hinein und sicher bis zum Tortenboden gedrückt! Dazu lädt die – nach der Bergiselschanze geformte – Bergiseltorte ein. Sie ist eine Innsbrucker Spezialität, serviert im Restaurant Sky, einen Hüpfer neben der Sprunganlage nach einem Entwurf von Zaha Hadid. Dass es sich um ein Wahrzeichen der Stadt handeln soll, zeigen Comic-Seiten an den „Sky“-Wänden – auch Donald Duck versucht sich als Bergiselspringer.

Von der Einstiegstelle in die Spur aus gleicht Innsbruck einer Spielzeugstadt: überschaubar, mit bunten Dächern. Und rundum bizarre Felsen. Tirol ist ein harter Brocken, das vermittelt auch nur wenige Meter weiter ein moderner, geduckter Bau neben dem Kaisermuseum. Tirols jüngstes Museum, das „Tirol Panorama“, lädt zur 360-Grad-Perspektive auf ein Riesenrundgemälde ein. Darüber bilden altmodische Keilhosen und nostalgische „Zimmer frei“-Schildchen die Geschichte des Tiroler Tourismus ab. Kaiser Franz Joseph zwinkert Besuchern als LED-Fläche zu.

In der Hungerturm-Metro zum Skilift

Irgendwie passt auch das ganz gut zum Innsbruck-Mix. Wehrhafte Bauten, Glanz aus alten Tagen und Avantgarde-Architektur. Einfach mit den Öffis zur nächsten Piste hinauf, um an Party Locations wie der Iglu Bar Cloud 9 in die Sonne zu blinzeln. Skifahren? Ja auch. Vielleicht. Hinterher. Wenn es sich zwischen Shopping, Zoobesuch, Boulderhalle und Kunstmuseum ausgeht. Innsbruck kombiniert buntes Stadtleben und Buckelpiste.

Eine Skiabfahrt von der schneesicheren Nordkette beginnt nach nur wenigen Fahrminuten hinauf mit der Innsbrucker Hungerturmbahn – vorausgesetzt, man steigt nicht schon vorher an der Station Alpenzoo aus. Die stilisierten Gletscherhöhlen an der Einstiegstelle machen die Hungerburgbahn zu einer der schönsten Mini-Metros Europas. Wer mag, kann eine Galerie höher mit Schneeschuhen oder per Tourenski die umliegenden Winterwandergebiete erkunden – etwa im Alpenpark Karwendel oder auf dem Zirbenweg am Patscherkofel.

Kühle Collage in der Stadt am Inn

Auch das tiefer gelegene Innsbruck lädt zu Spaziergängen ein – quer durch die Jahrhunderte. Da blitzt das Goldene Dachl über der Herzog-Friedrich-Straße auf, als ob die 2.738 vergoldeten Kupferschindeln noch immer die alten Gerüchte um Kaiser Maximilians I. Geldnot zerstreuen müssten. Wenige Schritte neben den angesagten Cafés und Weinbars der Markthalle Innsbruck wirkt ein gotischer Wohnturm wie aus der Zeit gefallen: die Ottoburg aus dem Jahre 1200. Stadtromantik, Freeride-Abenteuer, Galeriebummel – alles fließt hier ineinander wie der letzte Schnee am Inn. Von der blaugrauen Designergrotte der Hungerburgbahn-Station Congress bis zur Hofburg aus dem Jahre 1460 und dem Hofgarten klackert man notfalls auch in Skischuhen und staunt dann über ein Häppchen Wiener Rokoko, das Maria Theresia den Tirolern einst zum Geschenk gemacht hat.

Snowboards aus einer Selbstschnitzerwerkstatt

Hippes Stadtleben und Mittelalter heben sich wohltuend von der eingeeist wirkenden Kreativität vieler klassischer Wintersportorte ab. Dazu passt auch der kurze Spaziergang ans andere Inn-Ufer. An der steilen Höttinger Gasse wartet die Werkstätte SPURart für selbst geschnitzte Snowboards auf Besucher:innen. Es duftet nach Leim, von der Flex stieben Funken auf, weil gerade ein Stück Stahlkante geschnitten wird.

Kenner diskutieren über Bambus-Seitenwangen und Eschen-Vollholzkern, vergleichen Ski-Shapes und Split-Boards in lässigem Patchwork-Furnier, ein Tiroler Adler hat sich in ein Snowboard mit Schwalbenschwanz verwandelt.

Zu breite Füße für herkömmliche Modelle? Auch das löst man im Rahmen jener Wochenendworkshops, an denen man sein Snowboard selber baut. Wohin damit? Nachtskilauf am gar nicht so weit entfernten Kühtau wäre eine Option. Magische Orte wie der Lichterpark LUMAGICA im zentralen Hofgarten eine andere – jeden Winter lädt er zur Zeitreise ein. Dass Innsbruck in beide Richtungen unterwegs ist, passt da gut ins Programm.

© aDLERS Hotel

Tipps

Jeden ersten Freitag im Monat verkehren die Gondeln der Seegrubenbahn bis 23.30 Uhr. Dann leuchten oben die Sterne und unten Innsbruck.

Innsbrucker Stadtteile im Rahmen ausgewählter Themenführungen erleben? Eine führt nach Althötting, durch enge Gassen und zu Gießereien.

Einer der ältesten Adelspaläste Innsbrucks, das barocke Taxispalais, agiert heute als Hort zeitgenössischer Kunst.

Das aDLERS Hotel Innsbruck punktet mit tollen Blicken durch raumhohe Glasfenster sowie der Rooftop-Bar!

Das Restaurant Oniriq ist das einzige Vier-Hauben-Lokal im Herzen Innsbrucks.

Bild: Blick auf City und Berg im aDLERS Hotel

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