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Der Ruf des Veganuary

complete Magazin 01/23

Nach den üppigen Feiertagen kommen die Vorsätze. Wie sinnvoll sind Veganuary, Dry January und Co. – und wie schafft man langfristige Veränderungen?

Das neue Jahr beginnen die meisten mit einer ganzen Liste von guten Vorsätzen. Zwei Dritteln geht jedoch bereits innerhalb weniger Monate die Luft aus
© Veganuary
Abnehmen und Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten zählen zu den Spitzenreitern unter den Neujahrsvorsätzen
© Shutterstock/Ground Picture
Mit dem veganen Aktionsmonat Veganuary versucht die gleichnamige internationale Non-Profit-Organisation die Neujahrvorsätze zu unterstützen
© Pixabay/Silviarita
Auch mehr Bewegung und bewussteres Leben sind unter den Top Ten der Neujahrsvorsätze
© Unsplash/Dmitriy Frantsev

Mehr bewegen, mehr Sport. Gesünder essen, bewusster leben. Mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringen. Sparsamer sein. Abnehmen. Dies sind die Spitzenreiter der guten Vorsätze aus der aktuellen Neujahrsumfrage des Marktforschungsinstituts IMAS.

Die gegenwärtigen Krisen schlagen den Österreicher:innen auf die Stimmung. Zum dritten Mal in Folge überwiegt Skepsis zu Neujahr die Zuversicht. Dennoch hegt ein Drittel der Befragten gute Vorsätze. Jene, die noch in alten Gewohnheiten dahindümpeln, wurden in den vergangenen Wochen von Initiativen wie Veganuary oder dem antialkoholischen Dry January umworben, als sollten verlorene Seelen auf den Pfad der Tugend zurückgeführt werden. Man müsste doch das bessere und gesündere Leben nur wollen. Warum schaffen es dann zwei Drittel der Menschen nicht, ihre Vorsätze langfristig einzuhalten?

„,Wir müssen nur wollen‘ reicht leider nicht“, erklärt Barbara Schober. Die Professorin für psychologische Bildung und Transferforschung an der Universität Wien befindet das Mantra der Leistungsgesellschaft als zu dünn, wenn es darum geht, nachhaltige Veränderungen zu bewirken. Tiefsitzende Verhaltensweisen wie Ernährungsgewohnheiten oder Substanzkonsum lassen sich nicht mit dem Willen allein knacken. Ein starr fixiertes Ziel verhilft außerdem nur zu einem Neujahrsvorsatzsprint. Auf der Langstrecke verliert man es schnell aus den Augen.

 „Für nachhaltige Veränderungen bedarf es einer guten Strategie“, erklärt Psychologin Schober. „Das Ziel muss in den Alltag integrierbar und ein persönliches Anliegen sein. Nehmen wir Veganismus als Beispiel: Man wird den Verzicht langfristig nicht durchhalten, wenn die Motivation lediglich die Tatsache ist, dass diese Ernährungsweise gerade in Mode ist.“

Der vegane Jänner, kurz Veganuary, ist in den letzten Jahren zum beliebten Neujahrsablass aufgestiegen. 2014 am Küchentisch eines veganen Paares im britischen Yorkshire ersonnen, ist er zur internationalen Kampagne angewachsen. Eine gleichnamige Non-Profit-Organisation hat ihn gerade zum zehnten Mal gestartet.

„Fast 2,5 Millionen Menschen haben sich weltweit für die Veganuary-Challenge registriert“, sagt Christopher Hollmann, Leiter von Veganuary Deutschland. „Das Meinungsforschungsinstitut Kantar errechnete, dass rund zehnmal so viele Menschen am Aktionsmonat Januar teilhaben. Eine offizielle Umfrage unter den Veganuary-Teilnehmenden ergab darüber hinaus, dass sich sechs Monate nach der Challenge 28 Prozent von ihnen weiterhin vegan ernähren. Insgesamt achtzig Prozent reduzieren den Konsum tierischer Produkte langfristig um mindestens fünfzig Prozent.“

Laut Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov ist für ein Viertel der Deutschen pflanzliche Ernährung ein Thema als Neujahrsvorsatz. „Die vegane Lebensweise ist mehr als ein Trend“, meint Christopher Hollmann. Warum aber werden dann so viele rückfällig?

„Für eine nachhaltige Verhaltensänderung muss man nicht nur ein konkretes, realistisches Ziel und dessen Umsetzung definieren“, sagt die Psychologin Barbara Schober. „Die Veränderung muss auch in den Alltag integrierbar sein.“ Um beim Beispiel Veganismus zu bleiben: Einen Monat lang hält man vielleicht durch, vegane Gerichte für die Mittagspause immer vorzukochen. Im Alltag geht einem irgendwann aber vielleicht doch die Luft aus. „Verstehen Sie mich nicht falsch“, sagt Schober, „auch kurze Verhaltensänderungen sind als Testlauf sinnvoll. Um eigene Mauern zu durchbrechen, Selbstwirksamkeit zu erfahren und sich prinzipieller Änderungsmöglichkeiten bewusst zu werden.“

Einen wichtigen Grund, warum wir aller guten Absichten zum Trotz doch so oft scheitern, formuliert Schober in vier Worten: „Ich bin halt so.“ Der Veränderungskiller schlechthin. „Die Grundlage für Verhaltensänderungen ist der Glaube an die eigene Veränderbarkeit. Er hilft auch, Rückschläge besser wegzustecken.“ Die, sagt Barbara Schober, müsse man nämlich auch einplanen.

 

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TIPPS

Aktionsmonat Veganuary

Mehr Details und Anleitungen auf www.veganuary.com

Vegane Community

Vegane Gesellschaft Österreich www.vegan.at

Ergebnis der aktuellen Neujahrsumfrage von IMAS

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